Für den Einsatz auf Messen und kurzfristigen Events bei denen Bier in nicht allzu großer Menge ausgeschenkt werden soll
kommen in der Regel zwei Methoden zum Einsatz: Untertheken- oder Oberthekenkühler.
Die eingesetzte Technik unterscheidet sich bei der Unterthekenschankanlage
nur durch eine Schanksäule.
Entscheiden Sie anhand einiger Beispiele welche Art von Schankanlage für Ihren Messestand in Frage kommt.
Bei diesem Beispiel - InnoTrans 2012 - wurde zur Belüftung der linke Türflügel entfernt.
Ein aktuelles negativ Beispiel von den IFA 2013 (Internationale Funkausstellung).
geplatzer Bierschlauch
Der Bierschlauch, Durchmesser 7 mm, ist angeben mit 3 bar Betriebsdruck bei einer Betriebstemperatur von +20°C.
Aufgrund fehlender Durchlüftung - alle Türen im Thekenunterbau waren geschlossen - ist die Betriebstemperatur bei gleichbleibendem Druck soweit angestiegen, bis der Kunststoffschlauch sich bis an seine Grenze gedehnt hatte und geplatzt ist.
Zum Glück ist der Schlauch während der Messezeit geplatzt, so dass das ausströmende Bier relativ schnell bemerkt wurde.
Drei bis fünf Liter ausgelaufenes Bier ergeben schon eine riesige Pfütze
Ist im Tresenbereich kein oder nur wenig Platz, empfiehlt es sich das Bierfaß sowie die CO²-Flasche in einem Nebenraum unterzubringen. Dazu muss allerdings die Bierleitung vom Faß bis zum Durchlaufkühler - der weiterhin unter der Theke steht - verlegt werden, Durchmesser ca. 10 mm.
Soll die ganze Technik (Durchlaufkühler, Bierfaß und CO²-Flasche) aus dem Tresenbereich verschwinden ist muss ein Leitungspaket (Python), Durchmesser ca. 50 mm, bis zur Schanksäule verlegt werden.
Diese Leitungsvarianten sollten allerdings schon während des Standbaues unter dem Doppelboden verlegt werden d.h. fühzeitige Planung der Schankanlage.
Für die 1- und 2-leitige Schanksäule genügt eine Bohrung mit ca. 35 mm Durchmesser in der Theke. Für die anderen Schanksäulen sind mehrere Bohrungen nötig, insbesondere für die Befestigung der Säule.
Diese Hähne sind erkennbar an einem Stellhebel bzw. an einer Schraube - rechts vom Zapfhebel.
Mit deren Hilfe die Fließgeschwindigkeit des Bieres beeinflusst werden kann. Im inneren des Hahnes befindet sich ein Kompensator (torpedoähnlicher Schwimmkörper).
Mit dem Stellhebel kann der Ringspalt zwischen Kompensator und Innenwandung verändert werden. Wird der Ringspalt größer der
Wiederstand somit kleiner, die Fließgeschwindikeit höher. Wird der Ringspalt kleiner, wird die
Fließgeschwindikeit reduziert.
So ist erklärbar, dass mit einem zug ein Bier "durchgezapft" werden kann.
Hohe Fließgeschwindigkeit bedeutet, das Bier schießt ins Glas und wird dadurch stark verwirbelt - es entsteht sehr viel Schaum.
Der Kompensatorschankhahn verfügt über eine weitere Funktion - die sogenannte Schaumtaste. Den Schankhebel kurz von sich wegdrücken und es kommt ein Stoß Schaum, damit lassen sich Biere deren Blume eingefallen ist "auffrischen".
Wo sich ein Zapfhahn befindet muss auch ein Tropfblech sein. Es gibt zwei unterschiedliche Arten:
Den wenigsten Aufwand erfordert das Tropblech, das einfach auf die Theke gelegt wird - es darf nur nicht vergessen werden das die Schale regelmäßig geleert werden muss.
Für das einlass Tropfblech ist ein Ausschnitt im Tresen notwendig, sowie ein Anschluss an die Abwasserleitung.
Für das Tropfblech mit Gläserdusche ist zusätzlich noch ein Anschluss an die Trinkwasserleitung notwendig.
Es werden zwei Arten von Durchlaufkühler unterschieden Trockenkühler und Nasskühler bzw. Wasserbadkühler.
Nasskühler bzw. Wasserbadkühler
Nasskühler bzw. Wasserbadkühler sind für den mobilen Einsatz weniger geeignet.
Die Nachteile sind: Sie müssen mit Wasser gefüllt werden, lassen sich gefüllt nicht gut bzw. fast gar nicht
tranportieren und benötigen eine längere Vorlaufzeit (ca.4 Stunden) bis sie Einsatzbereit sind.
Vorteile: Dadurch das eine Eisschicht aufgebaut und das Wasser ständig umgewälzt wird, werden
Temperaturschwankungen und wechselnder Bierdurchsatz ausgeglichen.
Trockenkühler
Trockenkühler sind sofort einsetzbar – Stecker rein und los geht es.
Die Kühlschlangen sind in einen Aluminiumblock eingegossen, dadurch sind diese Geräte verhältnismäßig schwer.
Als Nachteil wirkt sich die Schalthysterese (Temperaturbereich zwischen Ein-und Ausschaltpunkt) des Kühlgerätes aus, dadurch kommt es zu Temperaturschwankungen.
Die Folge ist eine minimale Erwärmung des Bieres, dies bedeutet es wird mehr CO² gelöst = mehr
Schaum.
Auch, wenn dies nur für einen kurzen Moment auftritt wird der kontunierliche Bierfluß gestört.
Sicherheitshinweise
Gefüllte bzw. "leere" CO²-Druckgasflasche sind vor Erwärmung (Sonne, Abwärme von Kühlaggregaten etc.) zu schützen. Der Aufstellraum muss belüftet sein, die CO²-Druckgasflasche darf im angeschlossenem Zustand niemals hin gelegt werden, sie muss aufrecht stehen und gegen umfallen gesichert sein.
Im allgemeinen kommen 6 bzw. 10 kg Flaschen zum Einsatz. Die 10 kg Flasche hat einen Durchmesser von ca. 200 mm, eine Höhe von ca. 760 mm inklusive Druckminderer und ein Gewicht (Stahlflasche) Tara ca. 24 kg, gefüllt ca. 34 kg.
Der Füllzustand einer CO²-Flasche kann nicht durch Messen des Druckes (Flaschendruckanzeige am Manometer) sondern nur durch wiegen festgestellt werden.
Druckminderer
Der Druckminderer wird vom Installateur vor eingestellt (bei Kompensatorhahn ca.1,8 bar) weitere Veränderungen sollten nicht vorgenommen werden.
Versuchen Sie nicht die Schaummenge über den Druckminderer zu regulieren! Zu viel Schaum läßt sich über den Kompensatorhahn s.o. regulieren.
Plötzlich viel Schaum kann auch bedeuten, dass die Kühlung ausgefallen ist - Stecker des Kühlaggregates überprüfen, Sicherungen überprüfen.
Sollten Sie Veränderungen am Druckminderer feststellen, wie z.B. Eis- oder Reifbildung, ungewöhnlich hoher Druck (Flaschendruckanzeige) in der Flasche - unbedingt über die Hotline ......technische Hilfe anfordern.
Zum Zapfen von 100 Liter Bier werden ca. 1 kg CO² benötigt.